2. Cortisonreduktion

(English translation below)

Am Montag wurde das Cortison von 4 mg auf 2,5 mg reduziert. Bereits am Montagabend war Vanessa recht früh im Bett, so dass ich sie um 20:30 für die letzte Tablettenration wecken musste. Warum sie auf einmal so müde ist, können wir nicht genau sagen… vermutlich eine Mischung aus Zeitumstellung (sie war nie eine Frühausteherin, ich auch nicht, und ich bin die letzten Tage auch seeehr müde), Cortisonreduktion, Temperaturanstieg (wir hatten heute 26 Grad, soviel wie bei uns im Sommer) und natürlich die Bestrahlung und Chemotabletten.
Am nächsten Tag passierte daher nicht mehr viel, außer Strahlentherapie und Arztgespräch. Noch am Vormittag brauchte Vanessa eine Pause im Bett. Währenddessen ging ich mit ihrem Bruder, Lukas, Lebensmittel einkaufen, dem schon sehr langweilig in der kleinen Wohnung war und Beschäftigung brauchte.

Danach wollte Lukas sich den Nachmittagssnack und das Abendessen kümmern, und hat aus lauter Langeweile sogar das Geschirr abgespült. Den Nachmittag verbrachten meine drei gechillt auf dem Sofa vor dem Fernseher und Spiele spielen, die wir am Tag vorher besorgt haben. Eigentlich wollten wir heute nochmal in die Stadt bei dem schönen Wetter, aber Vanessas Zustand ließ das leider nicht zu.

Heute hatten wir nach den Vormittagsterminen wieder einen Termin bei Dr. Wilkens 200 km entfernt Richtung Heimat. Er zeigte mir, wie ich die Ampullen spritzen soll und hat uns noch etwas gegen die Übelkeit empfohlen. Das werde ich spätestens am Samstag bei uns in der Apotheke holen. Ich hoffe, es wirkt etwas besser als Zofran. Ich kann es zusätzlich geben als Bedarfsmedikation.
Danach habe ich die Jungs heim gefahren und es ging wieder zurück nach Würzburg. Und freuen uns schon sehr auf das verlängerte Oster-Wochenende zu Hause.

Unsere Beschäftigung in der Wohnung… Vanessa zeichnet, ich arbeite an ihrer Regenbogendecke 🙂

Our occupation in the apartment … Vanessa is drawing, I’m working on her rainbow blanket

On Monday, the cortisone was reduced from 4 mg to 2.5 mg. Vanessa was already in bed very early on Monday evening, so I had to wake her up at 8:30 p.m. for the last tablet ration. We can’t say exactly why she is suddenly so tired … probably a mixture of clock change (she was never an early bird, neither was I, and I’ve been very tired the last few days), cortisone reduction, temperature increase (we had 26 celcius, as much as in summer at home) and of course the radiation and chemo tablets. So not much happened the next day, except for radiation therapy and a doctor’s consultation. Vanessa needed a break in bed that morning. Meanwhile I went shopping for groceries with her brother, Lukas, who was already bored in the small apartment and needed something to do.

After that Lukas wanted to take care of the afternoon snack and dinner, and out of sheer boredom he even washed the dishes. The three of them spent the afternoon chilling out on the sofa in front of the TV and playing games that we got the day before. Actually we wanted to go into town again today with the nice weather, but Vanessa’s condition unfortunately didn’t allow that.

Today we had an appointment with Dr. Wilkens 200 km away in the direction of home. He showed me how to inject the ampoules and recommended something against the nausea. I’ll get it from our pharmacy by Saturday. I hope it works a little better than Zofran. I can also give it as an on-demand medication.Then I drove the boys home and we went back to Würzburg. And we are really looking forward to the long weekend at home on Easter.

Start 2. Woche

(English translation below)

Am Wochenende hatte Vanessa eine tolle Zeit mit einer ihrer besten Freundin, die sie am Samstag besuchte und den ganzen Tag mit ihr verbrachte. Seit Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr – wow, die Zeit vergeht – sind die sozialen Kontakte sehr eingeschränkt, nun noch mehr, da sich Vanessa auf keinen Fall krank werden darf. Mit negativem Testergebnis sollte das aber möglich sein, für ein paar glückliche Stunden.

Gestern Abend fuhren wir wieder zurück nach Würzburg, da das frühe Aufstehen und losfahren um 6:00 Uhr nicht unser Ding ist. Bis Mittwoch sind auch ihre Brüder dabei, da gerade Osterferien in Bayern sind.

Vormittags wieder das übliche Prozedere: Bestrahlung und Arzttermin in der Tagesklinik. Den Kurzbereicht für den MDK habe ich jetzt, die CD mit den MRT Bildern noch nicht. Ich bin gespannt, wann ich diese bekomme. Einen ausführlichen Bericht gibt es erst, wenn das Kontroll MRT Ende Mai gemacht wurde. Es darf auch ab heute das Cortison von 4 mg täglich auf 2,5 mg reduziert werden. Wenn es ihr weiterhin damit gut geht, dann wird über Ostern nochmal auf 2 mg reduziert (angefangen hat sie mit 6 mg). Vor allem das freut sie wirklich sehr, da sie sich sehr aufgebläht fühlt und irgendwie ständig Hunger hat.
Deswegen mussten wir heute auch neue Kleidung kaufen, da ihr keine Hosen mehr passten. Zum Glück kann man in Würzburg mit einer minimalen Kundenanzahl im Laden einkaufen gehen. Bei uns im Landkreis ist noch alles geschlossen und wird auch so schnell nicht öffnen.

Nach dem Shoppen gab es noch Eis für alle. Nach etwa 1,5 Stunden war Vanessas Energielevel im Keller und wir fuhren wieder zurück in die Wohnung. Nach dem Abendessen ist sie gleich ins Bett, der Tag war doch recht anstrengend für sie.

Over the weekend, Vanessa had a great time with one of her best friends who she visited on Saturday and spent the whole day with her. Since the beginning of the corona pandemic a year ago – wow, time flies – social contacts have been very limited, now even more, because Vanessa don’t have to get sick. If the corona test result is negative, it should be possible for a few happy hours.

Yesterday evening we drove back to Würzburg, because getting up early and drive to Würzburg at 6:00 a.m. is terrible. Her brothers will be there until Wednesday, because it’s Easter holidays in Bavaria.

In the morning the usual procedure again: radiation and doctor’s appointment. I now have the short report, but not the CD with the MRI images. I am curious when I will get this. A detailed report will not be available until the control MRI was done at the end of May. Starting today, cortisone may be reduced from 4 mg to 2.5 mg per day. If she continues to do well with it, it will be reduced again to 2 mg over Easter (she started with 6 mg). Above all, she’s really happy because she feels very bloated and is somehow constantly hungry.That’s why we had to buy new clothes today because pants no longer fit her. Fortunately, in Würzburg you can go shopping in the store with a minimal number of customers. In our district everything is still closed and won’t open anytime soon.

After shopping everyone gets ice cream. After about 1.5 hours, Vanessa’s energy level was down and we drove back to the apartment. After dinner she went straight to bed, the day was pretty exhausting for her.

Erste Woche Bestrahlung geschafft

(English translation below)

Wir sind zurück aus Würzburg – daheim ist es doch am Schönsten. Mittwoch waren wir über Nacht zu Hause, da ich mich zu dem Online-Patienten-Workshop von Dr. Kramm und Dr. Eyrich zum Thema DIGP angemeldet habe. Es gab relativ viel Input in den zwei Stunden, den ich für mich am Wochenende sortieren muss. Außerdem hatte man die Möglichkeit Fragen zu stellen. Tatsächlich erfuhr ich von einer weiteren Behandlungsmethode, die evtl für Vanessa in Frage käme: Tumor Treating Fields von der Firma Optune. Es gäbe wohl auch eine Kassenzulassung in Deutschland für Erwachsene, also ab 18 Jahren. Ich solle dies mit den behandelten Ärzte besprechen, ob das für die Zeit nach der Bestrahlung eine Option wäre.

Donnerstag war es recht stressig, wir mussten um 6:30 schon los nach Würzburg. Nach Bestrahlung und Tagesklinik fuhren wir wieder zurück nach Bad Steben, zu Dr. Wilken, einem Arzt für klassische Homöopathie und anthroposophische Medizin. Wer mehr über ihn wissen will, einfach googeln, er hat auch einige Fachbücher veröffentlicht. Es war wirklich ein sehr angenehmes Gespräch. Mit dem Privatrezept in der Tasche ging es dann nach Weißenstadt in die Apotheke, um die Medis zu bestellen, damit wir heute, am Freitag direkt starten können.

Kurze Pause vor der Rückfahrt nach Würzburg zu Hause: Unser Tiger wollte uns nicht gehen lassen…

Heute morgen wieder Bestrahlung und Tagesklinik, wo wir grünes Licht für die Gabe der homöopathischen Medis bekommen haben. Leider sind immer noch der Arztbrief von der Entlassung von dem stationären Aufenthalt und die Kopie der MRT Bilder nicht fertig. Somit kann ich die Briefe an die Uniklinik Tübingen, nach Zürich und Dr. Arnold nicht am Wochenende abschicken. Und für den MDK brauche ich das auch.

Einen Medi-Tracker habe ich mir heute auch zusammengestellt. Das kann sich sonst kein Mensch merken… Ich finde es total erschreckend, ein junger Mensch sollte nicht so viele Tabletten nehmen müssen.

Wir werden jetzt gemeinsam das Wochenende genießen und etwas zur Ruhe kommen.

We are back from Würzburg – at home it is the most beautiful. On Wednesday we were at home overnight, as I signed up for the online patient workshop of Dr. Kramm and Dr. Eyrich on the topic DIGP. There was quite a lot of input in the two hours I have to sort for myself on the weekend. It was also possible to ask questions. In fact, I learned of another treatment that might be considered for Vanessa: Tumor Treating Fields from Optune. It would probably also be covered from the insurance in Germany for adults, from the age of 18. I should discuss this with the doctors as to whether this would be an option for the period after radiation.

Thursday it was quite stressful, we had to leave for Würzburg at 6:30am. After radiation and talk to the doctor we drove back to Bad Steben, to Dr. Wilken, a doctor for classical homeopathy and anthroposophical medicine. If you want to know more about him, just googling, he has also published some books. It was really a very pleasant conversation. With the private recipe from him for homeopathy medicine we went to Weißenstadt to order the medicine in the pharmacy so that we can start today, on Friday directly.

Short break before the return trip to Würzburg at home: Our cat tiger did not want to let us go…
This morning again radiation and talk to the doctor, where we got the green light for the gift of homeopathic medis. Unfortunately, the doctor’s letter of dismissal from the inpatient stay and the copy of the MRI images are still not finished. So I can’t send the letters to the University Hospital Tübingen, Zurich and Dr. Arnold at the weekend. And for the MDK I need that too.

I also put together a medication tracker today. Nobody else can remember that… I find it totally frightening, a young person shouldn’t have to take so many tablets.
We will now enjoy the weekend together and come to rest.

THANK YOU

(English translation below)

Heute schreibe ich, Vanessa, diesen Blogeintrag. Eigentlich wollte ich den Eintrag gestern Abend schreiben, war aber total fertig von der Heimreise. Also hab ich mich erstmal um mich selbst gekümmert, denn ich bin jetzt grad meine erste Priorität.

Ich will euch aber trotzdem danken. Für die ganzen Spenden, alle die den Link teilen und sogar bekannte Personen anschreiben, um mir zu helfen. Das bedeutet mir alles wirklich viel und ich kann das Ganze gar nicht zurückgeben. Ich würde es so gerne, weiß aber nicht wie.

Alles was ich zurückgeben kann ist ein simples dankeschön. Es ist echt krass wie viel geld zusammengekommen ist, in nicht mal einer Woche. Da hab ich auch gleich bisschen Vertrauen, dass es mir bald wieder gut geht. Nein, eigentlich bin ich mir da ziemlich sicher. Die Ärzte versuchen alles, meine Familie und meine Freunde. Und auch alle, die den Link teilen und sogar spenden. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich kann einfach nicht oft genug Danke sagen.

Today I’m, Vanessa, writing this to my supporters. I wanted to write the entry yesterday but I was exhausted from driving home. So I took care of myself, after all me and my health is number 1 priority right now.

I still want to say thank you. For all the donations, everyone who is sharing the link and are even messaging popular people to help me. That means so much to me and I don’t know how to give it back. I would love to but I just don’t know how.

I can only give back a simple thank you. it’s crazy how much money was already raised, in barely a week. now I have more faith that everything will be better soon. No, I’m sure that I will be better. The doctors are doing everything they can, my family and friends and also everyone who is sharing the link and even donating. I know I am repeating myself but I just can’t say thank you enough.

Positive Rückmeldungen

Vanessa geht es gut, bis auf eine innere Hitze und Müdigkeit. Der Appetit ist vorhanden und die Übelkeit ist ausgeblieben. Wir verbringen die meiste Zeit in der Eltern-Kind-Wohnung. Vormittags stand das tägliche Arztgespräch an, wo Vanessa mit ihren Medikamenten versorgt wurde, danach folgte die Bestrahlung. Da ist man auch gut unterwegs, da die Stationen, in verschiedenen Häusern verteilt sind. Diese Bewegung macht Vanessa ziemlich müde. Gegen Abend machten wir noch einen Spaziergang zum Supermarkt, um Getränke nachzukaufen.

Am Nachmittag kam eine Email nach der anderen auf meine Anfragen ein. Auf eine wurde sogar mit einem Anruf geantwortet. Mit einem Arzt von der Uniklinik in Heidelberg, der weiterhin neben seine Arzttätigkeit wissenschaftlich tätig ist, hatte ich ein sehr informatives Gespräch. Fakt ist, egal, wohin der Weg geht, es geht eigentlich nicht ohne Biopsie. Diese wurde bei Vanessa (noch) nicht gemacht, weil die Diagnose des DIPG anhand der Symptome und des MRT festgelegt wird. Bevor eine Biopsie in diesem Hirnbereich gemacht wird, muss das Risiko-Nutzen-Verhältnis abwägt werden. Sowohl von der Familie, in so einem Fall mit dem fast erwachsenen Jugendlichen und dem Neurochirugen. Einige Tipps, Ansprechpartner und Websites hat er mir ebenso mitgeteilt. Langeweile ist gerade ein Fremdwort für mich.

Außerdem habe ich eine Antwort von der Praxis bekommen, die das Medikament ONC201 verschreibt. Sie fordern die sämtliche Unterlagen von Vanessa an inkl. eines ausgefüllten Fragebogen. Die ärztliche Sichtung der Unterlagen kostet zusammen mit dem Videochat-Beratungsgespräch kostet 170,00 Euro, sofern keine weitere radiologische Untersuchung notwendig ist. Diese würde nochmal 250,00 Euro kosten. Das Medikament kostet für 4 Kapsel 1.040,00 Euro, was eine Ration von etwa einer Woche entspricht. Ich bin gespannt auf das Beratungsgespräch.

Keine zwei Stunden nachdem ich die Uniklinik in Tübingen per Mail kontaktiert habe, hatte ich schon die Antwort. Mir wurde diese Uniklinik für ein Zweitgutachten empfohlen, oder, wie es auf dem Überweisungsschein stehen soll: „Bitte um Mitbeurteilung.“ Ok, nachdem sie einen Überweisungschein vom Hausarzt benötigen, gehe ich davon aus, dass keine hohen Kosten auf uns zukommen, abgesehen von Anfahrt und evtl. Übernachtungskosten.

Das war wirlich sehr viel Input heute, und deswegen mache ich jetzt Feierabend 😉

Hier noch zwei Bilder von Vanessa, gemalt am Ipad. Ich hoffe, dass sie noch lange so mal kann…

Start Strahlen-Chemo-Therapie

(English translation below)

Heute morgen ging es wieder zurück nach Würzburg, um mit der Strahlen-Chemo-Therapie zu beginnen. Vorab standen noch „Einchecken“ in die Tagesklinik an und das Gespräch mit der Ärztin wegen dem neuen Medikamentenplan. Die Bestrahlung selbst, also den Vorgang an sich, fand Vanessa nicht weiter schlimm – sie war ja nur gelegen und hat nichts bemerkt, außer die komische Maschine, die um sie herum rotierte.

Nach der Bestrahlung mussten wir noch den Schlüssel von der Wohnung und unser Gepäck von der Pforte abholen. Das alles war schon ziemlich anstrengend für Vanessa und sie brauchte eine kurze Ruhepause. Wir haben noch den Essensplan für die nächsten Tage besprochen – zuckerfrei und kohlenhydratarm soll er sein. Hört sich schlimm an, aber sie da sind doch einige ihrer Lieblingslebensmittel dabei, allen voran die Avocado. Zum Einkaufen zum nahegelegenen Supermarkt wollte sie dann doch mit. Ok, ein bisschen Bewegung am Nachmittag kann nicht schaden. Wir machen hier alles zu Fuß, da wir mit dem Taxi nach Würzburg gefahren werden.

Auf dem Weg zum Supermarkt gibt auch einige Treppenstufen zu überwinden. Hier geriet sie ins Stolpern, „die Treppe war plötzlich weg“ und ihre Beine machten nicht das was sie wollten. „Ok, scheiße, soweit sind wir jetzt schon? Oder ist das nur die Anstrengung des ganzen Tages?“ dachte ich… Irgendwie brachten wir den Einkauf hinter uns, liefen zurück in die Wohnung, wo sie direkt auf Sofa fiel und fast eingeschlafen ist. Nach dieser Pause ging es ihr direkt besser.

Während sie sich ausruhte, checkte ich meine Emails und Nachrichten, beantwortet diese… und was man halt sonst noch macht.

Die Klinik in Zürich mit dem DIPG Forschungszentrum, die ich am Samstag per Mail kontaktiert habe, hat meine Email beantwortet und um die Übersendung ihrer Unterlagen gebeten. Und eine Überweisung über umgerechnet knapp 500 Euro für die Sichtung und Auswertung der Unterlagen. Diese inkl. CD mit den MRT- und CT-Aufnahmen habe ich heute morgen schon bei der Ärztin angefordert. Spätestens am Freitag habe ich die CD und dann steht dem Anfordern von Zweitmeinungen und der aktiven Suche nach alternativen/zusätzlichen Therapien nichts mehr im Weg.

Der Nachmittag und Abend verliefen ruhig. Wir haben einfach nur Zeit auf dem Sofa miteinander verbracht. Es kamen die ersten vorsichtigen Fragen über den Tumor: Warum habe ich das? Woher kommt sowas?

Nachmittagsbeschäftigung auf der Couch – Malen geht noch, nur nicht lange, weil es für die Augen zu anstrengend ist.

Heute Abend erhält sie ihre erste Chemo-Tablette (Temodal). Mal sehen, welche Nebenwirkungen sie bekommt und wie stark diese sind. Ich hoffe, sie bleibt hier einigermaßen verschont.

VG und einen schönen Abend!

Nicole Ackermann

Start Radiation Chemo Therapy by Nicole Ackermann This morning we went back to Würzburg to start radiation-chemo therapy. In advance there were still „check-in“ to the day clinic and the conversation with the doctor about the new medication plan. Vanessa didn’t find the radiation itself, the process itself, any worse – she was just lying and didn’t notice anything except the weird machine that rotated around her. After the irradiation we had to pick up the key from the apartment and our luggage from the gate. All this was quite exhausting for Vanessa and she needed a short rest. We discussed the meal plan for the next few days – it should be sugar-free and low in carbohydrates. Sounds bad, but they’re there with some of their favorite foods, especially the avocado. She wanted to go shopping at the nearby supermarket. Ok, a bit of exercise in the afternoon can’t hurt. We do everything on foot here, as we are taken by taxi to Würzburg. On the way to the supermarket there are also some stairs to overcome. Here she stumbled, „the stairs were suddenly gone“ and her legs weren’t doing what they wanted. „OK, shit, we’re already there? Or is that just the effort of the whole day?“ I thought… Somehow we got the shopping behind us, ran back to the apartment, where she fell directly on the sofa and almost fell asleep. After that break, she was just better off. While she was resting, I checked my emails and messages, answered them… and what else you do. The clinic in Zurich with the DIPG Research Center, which I contacted by e-mail on Saturday, answered my email and asked for the submission of their documents. And a transfer of almost 500 euros for the screening and evaluation of the documents. This incl. CD with the MRI and CT recordings I have already requested this morning from the doctor. On Friday at the latest I have the CD and then nothing stands in the way of requesting second opinions and the active search for alternative/additional therapies. The afternoon and evening were quiet. We just spent time together on the sofa. The first cautious questions came about the tumor: Why did I have this? Where does this come from?

Afternoon activity on the couch – painting is still possible, just not long, because it is too strenuous for the eyes. Tonight she receives her first chemo tablet (Temodal). Let’s see what side effects she gets and how strong they are. I hope that it will be somewhat spared here. VG and a nice evening! Nicole Ackermann

Bayreuth & Würzburg

(English translation below)

Es war der 08. März 2021 als Vanessa notfallmäßig in die Hohe Warte nach Bayreuth eingewiesen worden ist. Aufgrund der Corona-Pandemie musste ich sie in der Notaufnahme den Ärzten übergeben und durfte sie nicht bei den Untersuchungen begleiten.

Am 08.03. fand direkt ein MRT des Kopfes und andere Untersuchungen statt. Am 09.03. bekam ich einen Anruf, um einen Gesprächstermin mit dem zuständigen Arzt für den nächsten Tag auszumachen. Ich hatte schon bei dem Telefonat ein sehr schlechtes Gefühl.

Am 10.03. wurde uns gesagt, dass „da etwas am Hirnstamm ist, was da nicht hingehört“. Eine Diagnose oder einen „Namen“ bekamen wir nicht. Wir fuhren noch am gleichen Nachmittag in die Uniklinik in Würzburg. Dort fühlten wir uns gleich gut aufgehoben. Die zuständigen Ärzte setzten sich dafür ein, dass ich Vanessa, trotz ihres Alters – sie wird im Mai 18 Jahre alt – stationär begleiten durfte. In Würzburg wurde am 11.03. noch ein MRT der Wirbelsäule gemacht.

Am 12.03. bekamen wir dann die endgültige Diagnose: Vanessa hat ein DIPG. Danach fühlte sich alles an wie in einem falschen Film. Auf dessen Ende ich wartete, um dann festzustellen, dass wir nicht die Hauptdarsteller sind.

In der Woche darauf fanden Vorbereitungen und weitere Arztgespräche statt. Ich googelte und recherchierte im Internet nach Alternativen, begleitetende Therapien. Aber das niederschmetternde Ergebnis ist überall gleich: Der Tumor ist nicht heilbar und ein Leben damit noch nicht möglich, da er kaum bis gar nicht auf Chemotherapien anspricht und eine Bestrahlung nur für einen begrenzten Zeitraum durchgeführt werden kann.

Nun durften wir übers Wochenende heim.

Morgen geht es los mit der 1. Bestrahlung.

It was March 8, 2021, when Vanessa was admitted to the Hohe Warte in Bayreuth as an emergency. Because of the Corona pandemic, I had to hand it over to the doctors in the emergency room and was not allowed to accompany her during the examinations.

On March 8th an MRI of the head and other examinations took place. On March 9th I got a call to arrange a meeting with the doctor responsible for the next day. I already had a very bad feeling during the phone call.

On March 10th we were told that „there is something in the brain stem that does not belong there“. We didn’t get a diagnosis or a „name.“ We went to the university clinic in Würzburg the same afternoon. We felt right in good hands there. The doctors in charge worked to ensure that, despite her age – she will be 18 years old in May – I was allowed to accompany Vanessa in hospital. An MRI of the spine was done in Würzburg on 11 March.

On March 12th we got the final diagnosis: Vanessa has a DIPG. After that, everything felt like a fake movie. I waited for the end to realize that we are not the main actors.

The following week, preparations and further doctor meetings took place. I googled and researched on the Internet for alternatives, accompanying therapies. But the devastating result is the same everywhere: the tumor is not curable and a life is not yet possible, as it hardly or does not respond to chemotherapy and radiation can only be carried out for a limited period of time.

Now we were allowed home over the weekend.

Tomorrow we start with the 1st irradiation.